Und was wird das?

Wetterdecke

Bei den meisten Garnen, die entstehen, mache ich mir selten Gedanken, was ich damit anfangen will. Ich spinne, um des Spinnens willen und nicht, um Garne für bestimmte Projekte zu erhalten. Aus diesem Grund, habe ich selten eine Antwort auf diese Frage. Hin und wieder entsteht aber tatsächlich auch etwas aus meinen Garnen. Die wenigen bisherigen Projekte möchte ich euch mal zeigen.

Eines der ersten Projekte aus handgesponnenem Garn war das Häkeltuch Purple Sun nach der Anleitung Silver Sun. Das Garn ist eine Merino/Seiden-Mischung einmal in der Farbe Pomegranate von Ashford und in der Farbe Beerenmischung von Wollinchen. Verzwirnt habe ich mit dünner Seide (Nm 120/2).

Circular Cowl
Circular Cowl

Das nächste Projekt ist ein Cowl entstanden aus der Wolle vom Weihnachtswichteln in der Spinngruppe. Enthalten sind unter anderem Shetlandwolle, Merino d’Arles und amerikanische Wolle. Ganz genau kann ich es leider nicht mehr nachvollziehen, da ich es mir schlicht und einfach nicht notiert habe. Verzwirnt ist das Garn dreifach mittels Navajo-Zwirnen. Die Anleitung war aber der Circular Cowl von Kaye Adolphson mit einer Bordüre aus dem Buch Häkelbordüren von Edie Eckman am oberen Rand.

Meine Lieblingsmütze habe ich aus einer Wolle/Alpaka-Mischung in der Farbe Herbstlaub von der kleinen Wollfabrik gehäkelt. Die Vorlage hierfür war die Anleitung Flutter By Hat aus der Zeitschrift Interweave Crochet Accessories 2011. Schon von Anfang an hat die Mütze sich leider immer wieder von mit trennen wollen. Letzten Januar hat sie es endlich geschafft. Sie ist mir beim Aussteigen aus der U-Bahn aus der Tasche gerutscht. Da sie nicht beim Fundbüro abgegeben wurde, hoffe ich, dass sie einen neuen Besitzer gefunden hat, der sie gut brauchen konnte und ihn auch schön warm gehalten hat.

Ein größeres Projekt war die Wetterdecke für meine Nichte. Dafür habe ich in ihrem Geburtsjahr, angefangen am 01.01. jeden Tag zur gleichen Zeit die Temperatur abgelesen. Und zwar in meiner Wetter-App, um immer die Werte für denselben Ort zu bekommen. Verwendet habe ich hierfür die extrafeine Australmerino von Wollknoll. Gesponnen habe ich für jeden Tag 2 g auf meiner Lace-Spulenspindel. Diese fasst ca. 20 g. Verzwirnt habe ich mit Navajo-Zwirnen ebenfalls auf der Handspindel. Gehäkelt habe ich die Decke mit einem Rautenmuster aus Reliefmaschen. Umhäkelt ist sie mit Krebsmaschen für einen schöneren Abschluss. Da ich mit dem Häkeln schon begonnen habe, bevor ich das gesamte Garn gesponnen habe, hat die Decke ein bisschen seltsames Format. Doch nur so konnte ich sie zum ersten Geburtstag meiner Nichte fertig bekommen. Leider habe ich gewisse Zweifel, dass sich dich Eltern, besonders die Mutter, über dieses Geschenk gefreut haben. Naja, jetzt auch egal.

Kira
Kira

Eher eine Kleinigkeit war der Strickschal für Kira von Lalylala. Die Wolle war eine der ersten Garne, die mit meinem Bliss gesponnen habe und deswegen alles andere als perfekt. Es handelt sich dabei um pflanzengefärbte süddeutsche Merino. Ein Faden rosa mit Cochenille gefärbt und ein Faden gelb mit Granatapfel gefärbt und dann zweifach verzwirnt.

Spinnschuhe
Spinnschuhe

Manche Garne sehen versponnen ganz hübsch aus, gestrickt oder gehäkelt allerdings nicht so sehr. Ein solcher Reinfall ist mein Sockengarn. Faser ist wieder pflanzengefärbte süddeutsche Merino. Ein Faden mit Cochenille gefärbt, einer mit Rosenblättern und der dritte mit irgendwas. War ein Versuch, der nicht so toll geworden ist. Zwei der Fäden wurden Z-gesponnen und miteinander S-verzwirnt, einer wurde S-gesponnen und mit den S-verzwirnten Fäden Z-verzwirnt. Nach einigem Probieren sind daraus Hausschuhe bzw. Spinnschuhe nach der Anleitung Alina von Drops geworden. Sie sind warm, sie sind robust und mittlerweile finde ich, dass das Ergebnis gar nicht mehr so scheiße aussieht.

Fanschal
Fanschal

Last but not least habe ich noch ein WIP, ein Fanschal für meinen Neffen. Nachdem er bei einem seiner letzten Besuche mal das Bliss testen durfte (er hat getreten, ich habe gesponnen) und ziemlich begeistert war, meinte er, dass ich ihm doch einen Schal für seinen Lieblingsverein machen könnte. Als je 200 g Merino in weiß und blau besorgt und gesponnen. Der Plan war Fingering Weight-Stärke. Das ist mir auch mehr oder weniger gelungen. Nach einiger Überlegungs- und Bastelarbeit bei der Mustererstellung und mehreren Neubeginnen (Doubleface war mir erst zu massiv; bei Fair Isle stellte sich heraus, dass es doch sehr ungleichmäßig gesponnen ist; größere Nadel mit Doubleface; nach dem ersten halben Buchstaben Überarbeitung der Vorlage) läuft es jetzt ganz gut. Und das Schöne ist, dass gar nicht auffällt wie ungleichmäßig ich gesponnen habe. Die Garnstärke ist nicht mehr meine Wohlfühlstärke und erfordert doch deutlich mehr Konzentration. Man könnte natürlich zwischendurch kontrollieren, aber wo wäre da die Herausforderung.

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