Alles neu macht der November

OK, ich weiß, dass wir schon Dezember haben. Und eigentlich haben die größeren Veränderungen schon letztes Jahr begonnen, fanden ihren Höhepunkt im November. Aber ich habe schon länger nichts mehr geschrieben und wollte ein kleines Lebenszeichen an meine geneigten Leser schicken.

Veränderungen also. Alles fing damit an, dass wir letztes Jahr im Juli die Nachricht bekamen, dass mein Mann Darmkrebs hat. Nicht unbedingt das, was man mit Mitte 30 erwartet. Aber es ist gar nicht so selten und ich kann nur sagen: „Achtet auf euren Körper und geht regelmäßig zur Vorsorge!“

Glücklicherweise ging alles danach recht schnell und zwei Wochen später war die OP. Es verlief alles gut, aber eine kleine Komplikation einige Tage später führte dazu, dass mein Mann letztlich vier Wochen im Krankenhaus war. Nicht sehr angenehm, wenn man bedenkt, wie heiß der Sommer letztes Jahr war.

Die folgenden Monate waren von Chemotherapie und den Problemen mit dem Stoma geprägt.

Zwischenzeitlich sind auch unsere Deguomis gestorben. Polly hatte sich früher im Jahr ein Hinterbein gebrochen. Das war zwar soweit verheilt, aber die Krallen müssten wir immer wieder schneiden. Leider ist dabei eine der Vorderpfoten gebrochen und wir mussten sie einschläfern lassen. Ihr Schwester Holly ist ihr ein halbes Jahr später gefolgt. Sie hatte massive Probleme mit der Wirbelsäule bekommen und musste dann ebenfalls, nachdem sie stark abgebaut hatte, eingeschläfert werden. Die beiden haben immer wieder Probleme mit den Knochen. Da sie aus einem Animal Hoarding-Fall stammen, ist da Inzucht nicht auszuschließen. Ivy hat aber mittlerweile zwei tolle neue Mitbewohnerinnen.

Anfang des Jahres war dann die Chemo durch und das Stoma konnte zurückverlegt werden. Da fing das hierzulande gerade richtig an mir Covid-19. OP fand trotzdem statt und Reha konnte mein Mann auch antreten.

Oh, unser Auto hatte Anfang des Jahres noch vor Corona das Zeitliche gesegnet. Bei ca. 325.000 km hat der kleine Italiener schlappgemacht. Ist eh mehr, als wir erwartet haben.

Das weitere Jahr dümpelte so vor sich hin. Man machte das beste aus der Situation, wobei das für uns keine nennenswerte Einschränkung bedeutete.  Bis wir dann im August die Hiobsbotschaft Lebermetastase bekamen. Echt super. Es folgten eine Leber-OP, ein PET-CT und noch eine Darm-OP. Offensichtlich war das letztes Jahr kein reines kolorektales Karzinom, sondern hatte eine endokrine Komponente. Auf diese hatte die Chemotherapie keinen Einfluss und somit hat sie gestreut. Ganz toll. Man kann sich kaum vorstellen, wie anstrengend das ist, wenn man es selbst nicht erlebt hat.

Natürlich hatte das auch so einige unserer Pläne komplett durcheinandergebracht. Wir hatten vor gehabt, uns Anfang des kommenden Jahres ein Häuschen zu kaufen. Ist natürlich nicht die beste Idee, sich einen Kredit aufzubürden, wenn die nächsten Jahre eher ungewiss sind. Immerhin gilt man bei Krebs erst geheilt, wenn man 5 Jahre Remission überstanden hat. Da allerdings die Wohnsituation langsam ungemütlich geworden ist, nicht nur wegen der Menschen, auch wegen der bevorstehenden Bauarbeiten (beim Nachbarhaus haben die Erneuerung der Fenster und die Fassadenarbeiten ein 3/4 Jahr gedauert), haben wir uns eben nach einer neuen Wohnung umgeschaut.

Aus reinem Interesse, was es gerade an Wohnungen gibt, habe ich die Anzeigen gestöbert und auch gleich was gefunden. Die Anzeige war noch nicht lange drin, also gleich angerufen. Man muss ja schnell sein. Ca. eine Woche später war der Besichtigungstermin. Ich wusste erst nicht, ob ich meinen Mann mitnehmen kann, da am nächsten Tag der Termin für die Darm-OP war und er natürlich vorher noch einige Vorbereitungen treffen musste. Klappte dann aber. Die Wohnung gefiel uns live noch besser auf den Bildern und wir haben offenbar auch einen guten Eindruck hinterlassen, denn am Ende der Woche hatten wir die Zusage. Noch eine Woche später haben wir den Vertrag unterschrieben und zwei Wochen später war dann der Umzug.

So schnell hätte es auch wieder nicht sein müssen und es war echt anstrengend, gerade auch weil mein Mann wegen der Chemo die meiste Zeit nicht wirklich helfen konnte. Deswegen herrscht hier noch einiges Chaos. Dass wir noch einiges an Möbeln brauchten und noch immer brauchen und ich gerade bei dem Spinn- und Bastelkram noch keine komplette Vorstellung habe, wie ich es eingerichtet haben möchte, macht es nicht gerade einfacher. Ich hoffe jedoch, dass ich, wenn alles fertig habe, euch einige Ideen und Inspirationen geben kann.

Wenn es hier etwas ruhiger wird, werde ich mich auch wieder mehr dem Blog widmen und euch zeigen, was ich Neues an Equipment habe und welche Spinnereien ich fertiggestellt und verarbeitet habe. Bis dahin wünsche ich Euch ein paar schöne Feiertage, bleibt gesund und lasst mal von Euch hören. Bilder, Anregungen, Wünsche sind gern willkommen.

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