Wenn man diverse Wollmärkte und Online-Shops besucht und auch noch selbst färbt, sammeln sich eine Menge bunter Kammzüge an. Oft handelt es sich dabei um Mengen von 100-150 g, die man allein versponnen nur für Kleinigkeiten verwenden kann. Aber wie viele Tücher, Mützen, Handschuhe und Schals braucht ein einzelner Mensch? Gar nicht mal so viele. Warum also für größere Projekte nicht mal die ganzen kleinen Kammzüge kombinieren?
Da ich ohnehin schon eine Weile Combo Spinning probieren wollte, hatte ich entsprechend Kammzüge geshoppt und gesammelt. Ich blieb weitestgehend im Farbspektrum rot/blau mit allen Nuancen und einigen Ausreißern nach grün und grau. Hat sich eben so ergeben. Wer es bunter möchte, kann natürlich auch mehr Farben kombinieren. Auf jeden Fall sollten hellere und dunklere Schattierungen dabei sein, sonst wird das Garn am Ende zu dunkel. Hier einmal meine Garne:
Anschließend ging es ans teilen der Kammzüge. Dabei hab ich mich an die Vorgehensweise in diesem Video gehalten:
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Glück hat dabei der, der Fasern von einem guten Färby hat. Es macht nämlich absolut keinen Spaß, schlecht gefärbte, zusammengepappte Kammzüge zu teilen. Das war leider bei den Fasern von Irish Fairytale Yarns der Fall. Schaut also am besten vor dem Kauf, wie gut sich die Fasern im Kammzug auseinander ziehen lassen. Die Empfehlung gilt generell, da solche Fasern auch nicht besonders schön zu spinnen sind. Jedenfalls habe ich es doch irgendwie geschafft und konnte mich schließlich ans mischen machen. Ab hier fing dann der knifflige Teil an, da sich alle Beiträge und Videos über das weitere Vorgehen ausschweigen. Ich habe immer sechs Stränge gezogen, damit ich unterschiedliche Mischungen bekommen. Dabei hab ich von jeder Farbe nur einen Strang genommen. Diese habe ich dann zu groben Knäueln gewickelt und in einen Sack (einem Postsack der Royal Mail) gelegt.
Aus diesem Sack habe ich einzelne Knäuel gezogen und die einzelnen Stränge hintereinander, so wie sie kommen, versponnen. Letztlich habe ich jedes Knäuel einzeln versponnen. Aber natürlich kann man auch mehrere Knäuel hintereinander verspinnen. Anschließend habe ich die einzelnen Fäden zu Knäueln gewickelt und wieder in ein Tüte gelegt. Daraus habe ich dann verdeckt zwei, bzw. einmal drei, Knäuel genommen und von zwei der vier Enden aus verzwirnt. Zum Schluss das fertige Garn noch abgehaspelt und gebadet. Jetzt muss es nur noch verarbeitet werden.
Du bist gut: „Schaut also am besten vor dem Kauf, wie gut sich die Fasern im Kammzug auseinander ziehen lassen.“ Wie soll man das machen? Die Kammzüge gibt es ja nicht in den stationären Geschäften, sondern nur online. 🙁
Auf Wollfesten lassen sich Fasern natürlich leichter in Augenschein nehmen, als online. Aber selbst da sind schon Fehlkäufe vorgekommen. 🙂
Beim Online-Kauf sind natürlich der beste Indikator die Bilder. Sehen die Kammzüge recht massiv und die Fasern sehr dicht aus, kann man davon ausgehen, dass sie sich schwer ausziehen lassen.