Mein erklärtes Ziel ist es ja, so viele unterschiedliche Fasern wie möglich zu spinnen, wobei ich Hundehaare dabei immer kategorisch ausgeschlossen hatte. Gründe gab es dafür einige. Der Geruch spielte dabei eine wichtige Rolle. Als eine sehr gute Freundin sich einen süßen Bearded Collie-Welpen zulegte, war dieser Gedanke dann doch recht schnell verworfen.
Da besagte Freundin besagten Hund ohnehin kämmen musste, war kein großer Akt, die Haare zu sammeln. Nach ca. einem Jahr bekam ich ein Päckchen mit ca. 250 g Hundehaaren. Es muss sich ja schließlich lohnen. Die erste Herausforderung war natürlich der Geruch. Gewaschen habe ich die Haare nach meiner bewährten Methode (nachzulesen unter Frisch vom Schaf – Rohwolle vorbereiten). Zum Waschen habe ich das Wollwaschmittel von ‚Denkmit‘ verwendet und ich habe tatsächlich so oft gewaschen, bis das Wasser klar war.
Nach dem Waschen wollte ich die Haare zunächst auf der Kardiermaschine kardieren. Der Versuch stellte sich allerdings als ungeeignet heraus. Dafür waren die Haare dann doch zu fein. Blieben also nur die Handkarden. Bei 250g ein etwas langwierigerer Prozess. Während des Kardierens habe ich dann aber gleich die längeren und gröberen Haare aussortiert. Wäre an sich nicht unbedingt notwendig gewesen, hat die Garnqualität aber insgesamt deutlich verbessert.
Gesponnen waren die Haare dank der guten Vorbereitung sehr schnell. Auch dabei habe ich noch einige Deckhaare aussortiert. Verzwirnen musste ich zweimal, da ich beim ersten Mal nicht genug verzwirnt hatte, wie sich nach dem Baden gezeigt hatte. Das kommt davon wenn man zwischendurch das Rad wechselt. Letztlich aber ein super weiches Lace-Garn, das absolut nicht mehr nach Hund riecht, heraus gekommen.