Man kommt ja nicht voran

Handspindeln haben im Vergleich zu Spinnrädern keinen guten Ruf. Nicht selten hört und liest man, dass man mit dem Spinnrad ja die Fortschritte sieht. Diese Aussage ist so beliebt in den einschlägigen Kreisen, dass man oft dazu neigt, sie zu übernehmen. Dabei kann die Handspindel deutlich mehr, als viele behaupten.

Dass ich meine Handspindeln liebe und sehr gerne mit ihnen spinne, sollte bereits bekannt sein. Wenn nicht, lohnt es sich etwas zu stöbern. Ich gebe aber zu, dass ich viel zu selten mit ihnen spinne. Das liegt schlicht an der Menge an Fasern, die ich horte. Um voran zu kommen und den Stash abzubauen brauche ich einfach das Spinnrad. Denn es steht wohl außer Frage, dass man mit dem Spinnrad größere Mengen in kürzerer Zeit schafft. Das ist nun einmal so, wenn ein Arbeitsgerät weiter entwickelt wird.

Dieses seltene Spinnen führt aber auch dazu, dass wir schlicht und einfach nicht die Übung haben, mit der Handspindel hinreichend effektiv zu arbeiten. Anders als Menschen, die ihr Leben lang nur so gesponnen haben. So wie unsere Vorfahren und Menschen aus bestimmten Kulturkreisen. Nur die Übung macht uns besser. Egal ob am Spinnrad oder mit der Handspindel. Und weil wir lieber zum Spinnrad greifen, haben wir damit mehr Übung. Sind schneller und effektiver.

Ich liebe meine Handspindeln und spinne gerne mit ihnen. Beim Spinnen heute habe ich mich an einen Kommentar erinnert, den ich beim letzten Markt gehört habe und den man auch immer wieder in einschlägigen Kreisen zu hören und zu lesen ist, so oft, dass man ihn nicht selten selbst übernimmt: mit dem Spinnrad sieht man wenigstens Fortschritte.

Aus diesem Grund sollten wir diesen Satz aus unserem Gedächtnis streichen. Wir sollten mehr mit der Handspindel spinnen und unsere Skills verbessern, damit wir so gut werden, wie unsere Vorfahren.

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